Mephisto Montreal 68000

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Mephisto Montreal 68000
Hersteller Hegener & Glaser
Markteinführung 1993
CElo 2007
Programmierer Lang, Richard
Prozessor 68000
Prozessortyp 16 Bit
Takt 12 MHz
RAM 16 KB
ROM 64 KB
Bibliothek 12633 Halbzüge in 2405 Varianten

Werbeprospekt: 5.000 Varianten, 40.000 Halbzüge

Einführungspreis rund 500 €
Rechentiefe 25 Halbzüge
BT-2450
BT-2630
Colditz
Verwandt Mephisto Roma 68000
Zugeingabe Magnetsensoren
Zugausgabe Display + 64 Feld LEDs
Display 4-stellige 7-Segment Anzeige
Stromversorgung Netzteil HGN 5004A
Spielstufen je 10 Normalspiel-, Turnierspiel-, Blitzspiel-, Übungsspiel-, Mattsuchstufen und eine Fernschachstufe
Maße 38,5 x 38,5 x 4 cm (Königshöhe 8 cm)
Sonstiges
EPROMs vorn an der Schublade zugänglich.
Level Info
Bedenkzeit Level
30 Sek. / Zug nor5
30 Min. / Partie bli7
60 Sek. / Zug nor6
60 Min. / Partie bli8 (frei einstellbar)
Turnier tou0
Analyse inf

Mit dem Mephisto Montreal 68000 brachte Hegener & Glaser 1993 ein Gerät aus Edelholz auf den Markt, dass neben gutem Bedienungskomfort eine hohe Spielstärke zu einem günstigen Preis aufweisen sollte.

Das Gerät hat die Maße von 38,5 cm x 38,5 cm x 4 cm (Königshöhe 8 cm) und sieht sehr elegant aus. Die Bedienungseinheit sitzt an der Vorderseite des Spielbretts und kann bei Bedarf komplett in das Gerät eingeschoben werden. Das Spiel geht auf dem mit Magnetsensoren und Einzelfeld-LEDs ausgestatteten Computer sehr angenehm vonstatten und ermöglicht ein natürliches Ziehen der Figuren.

Sämtliche Features und Funktionen waren über die Tastatur an der Vorderseite anwählbar, allerdings gestaltete sich die Bedienung sehr umständlich und nicht dem damaligen Standard angepasst. Die Informationen teilte der Rechner seinem Gegner über das altbekannte, schon vom MM IV bekannte 4-stellige 7-Segemnetdisplay mit, das natürlich nicht so präzise Darstellungsmöglichkeiten bot, wie z.B. der Polgar mit seinem 32stelligen Punktmatrixdisplay. Der Schachmotor was das betagte Weltmeisterschaftsprogramm des Mephisto Roma von Richard Lang aus dem Jahr 1987.

Unterstützt wird das Programm von einem mit 12 MHz getakteten 68000 Prozessor von Motorola, der auch in vielen Rechnern von Hegener & Glaser zum Einsatz kam, z.B. im Berlin 68000. Die Leistungsfähigkeit des Roma-Programms ist doch sehr begrenzt, neben recht gutem Positionsspiel überrascht der Montreal gerade bei kürzeren Bedenkzeiten immer wieder durch völlig unverständliche taktische Aussetzer.

Die Eröffnungsbibliothek hat zwar einen Umfang von ca. 40.000 Halbzügen, glänzte aber nicht durch abwechslungsreiche Variantenwahl.

Überhaupt war schwer nachvollziehbar, warum der Hersteller diesen optisch sehr ansprechenden Computer mit diesem Oldtimerprogramm bestückt hatte.

Der Mephisto Montreal ist ein optisch sehr ansprechendes Gerät, die Leistungsfähigkeit des eingesetzten Programms und der Bedienungskomfort schließen jedoch eine Empfehlung aus.

Der potentielle Interessent sollte zu dem etwa gleich teuren Polgar im Exclusive-Brett greifen, dieser Rechner bietet neben einem ausgereifteren Schachprogramm auch erheblich mehr Komfort.



Partiebeispiele

YouTube Video by Vince Gum