Levy, David: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:ZDF_1979_Levy.jpg | [[Bild:ZDF_1979_Levy.jpg]] | ||
== Original Notation zwischen IM David Levy [[1979]] im ZDF Studio gegen Chess 4.8 == | |||
Verehrte Zuschauer, | |||
für Ihre Anfrage nach dem genauen Spielverlauf unserer Schachpartie | |||
herzlichen Dank. Hier unsere Zusammenstellung. Die Anmerkungen stammen | |||
vom Großmeister Dr. Helmut Pfleger, von David Levy sowie vom Computer | |||
CHESS 4.8/Cyber 176. | |||
Weiß: '''David Levy''' Schwarz: '''CHESS 4.8''' | |||
(Hamburg, Februar 1979) | |||
1. e2-e4 e7-e5 | |||
2. f2-f4 | |||
'''Pfleger:''' Der kleine David wagt das wild-romantische Königsgambit, ein | |||
wahrhaft mutiges Unterfangen gegen die taktisch so starke Maschine! | |||
2. ... e5xf4 | |||
3. Sg1-f3 g7-g5 | |||
4. d2-d4 | |||
'''Levy:''' Normal ist 4. h4 oder 4. Le4, aber ich befürchtete, daß die | |||
Maschine weitaus mehr über diese Varianten wüßte als ich. | |||
4. ... g5-g4 | |||
5. Lc1xf4 g4xf3 | |||
'''Levy:''' Diese Variante ist noch nie im Meisterschach gespielt worden. Sie | |||
geht auf den estnischen Großmeister Paul Keres zurück. | |||
'''Pfleger:''' Beide Spieler sind jetzt in unbekanntem Fahrwasser und können | |||
sich nicht mehr auf auswendig Gelerntes verlassen. | |||
6. Dd1xf3 Sb8-c6 | |||
Hier denkt '''CHESS''' zum ersten mal länger als eine Millisekunde nach. In | |||
245 Sekunden überprüft er 713 868 Stellungen, bevor er den Zug ausführt. | |||
Er bewertet seine Lage positiv - in Höhe von 1,26 "Bauerneinheiten" - | |||
und erwartet die Fortsetzung 7. d5 Sd4; 8. Df2 Lc5; 9. Sc3. Nachdem Levy | |||
7. d5 tatsächlich zieht, hat aber CHESS weitergerechnet und erwidert | |||
nicht mit 7... Sd4. | |||
7. d4-d5 Dd8-f6 | |||
8. d5xSc6 Df6xb2 | |||
9. Lf1-c4 | |||
'''Pfleger:''' Zu gewagt. Weiß hätte eher Db3 spielen sollen, obwohl auch hier | |||
mit halsbrecherischen Verwicklungen zu rechnen wäre. Ob nach dem Textzug | |||
der geplante Mattangriff durchzuführen ist, ist zweifelhaft. | |||
'''Levy:''' Voreilig und unbedacht. Stattdessen hätte ich 9.Db3 Da1:; 1O.cb7: | |||
(oder 10.c3, 11.Lc4, 12.0-0) Lb7:; 11.Db7: Td8; 12.Lc7 spielen sollen. | |||
9. ... Db2xTa1 | |||
10. Lc4xf7+ Ke8-d8 | |||
'''Pfleger:''' Nachdem es den fetten Turm verspeist hat, tappt das Elektronenhirn | |||
hier nicht in die Falle 10... Kf7:; 11.Le5+ mit Damengewinn. | |||
11. 0-0 Da1-g7 | |||
'''Levy:''' Gut gespielt von der Maschine! Jetzt war mir klar, daß mein Turm- | |||
opfer wahrscheinlich nicht aufgehen würde. | |||
'''CHESS''' führt diesen Zug zur Verblüffung Levys ohne jede Bedenkzeit aus. | |||
Dennoch geht aus seinen eigenen Aufzeichnungen hervor, daß er knapp vier | |||
Millionen Stellungen überprüft hat. Des Rätsels Lösung: CHESS nutzt die | |||
Bedenkzeit des Gegners aus. Levy hatte über seinen letzten Zug fast 20 | |||
Minuten nachgedacht und, als er einen vom Computer erwarteten Zug aus- | |||
führte, hatte dieser die Erwiderung sofort parat. | |||
12. Lf7-d5 Lf8-c5+ | |||
13. Lf4-e3 Lc5xLe3+ | |||
14. Df3xLe3 d7xc6 | |||
15. Tf1-f7 Dg7-h6 | |||
16. De3-d4 c6xLd5 | |||
17. Dd4xTh8 Dh6-b6+ | |||
'''Levy:''' Diesen fürchterlichen Zug habe ich einfach übersehen. Jetzt ist Weiß | |||
hoffnungslos verloren: falls 18.Tf2 Db1:+; 19.Tf1 Db6+; 2O.Kh1 Le6 usw. | |||
'''CHESS''' dachte über diesen Zug knapp zwei Minuten nach, davon 81 Sekunden | |||
auf Levys Zeit. Er schätzt seinen Vorteil nunmehr auf 5,17 Bauerneinheiten | |||
ein und bemerkt: "Oh, das hat Sie getroffen!" | |||
18. Kg1-f1 Db6xSb1+ | |||
19. Kf1-f2 Db1xc2+ | |||
'''Levy:''' Ich befürchtete 19... Db6+ 2O.Kf1 Dg6; 21.Tf8+ Ke7; 22.Tg8: Df6+ | |||
und der Damentausch wäre nicht zu verhindern. | |||
'''Pfleger:''' Obwohl dem Schwarzen ein einzügiges Matt durch Dg8: droht, ist | |||
sein Mehrbesitz von Springer, Läufer und Bauer überwältigend. Weiß steht | |||
auf verlorenem Posten. | |||
20. Kf2-g3 Dc2-d3+ | |||
21. Tf7-f3 Dd3xe4 | |||
22. Dh8xSg8+ Kd8-d7 | |||
23. Dg8-g7+ Kd7-c6 | |||
'''Levy:''' Erschwert den Sieg für Schwarz. Nach 23... Kd6; 24.Df8+ De7; | |||
25.Tf6+ Le6 hätte ich wohl aufgegeben! | |||
'''Pfleger:''' Der König wandert hinaus ins feindliche Leben. Diesen gewagten | |||
Ausflug sollte er aber unbeschadet überstehen. 23... Kd6 hätte indes | |||
alles viel leichter gemacht. | |||
24. Tf3-c3+ Kc6-b5 | |||
25. Tc3-b3+ Kb5-a4 | |||
26. Dg7-c3 De4-g4+ | |||
'''Pfleger:''' König am Rand ist keine Schand! Hier hätte er mit 26... a5 | |||
alle Klippen umschiffen und die Partie gewinnen können. | |||
27. Kg3-f2 Dg4-c4 | |||
'''Levy:''' Eine äußeret prekäre Situation für Schwarz. 27... a5 hätte den | |||
drohenden Damenverlust vermieden und die Partie für Schwarz gewonnen. | |||
28. Tb3-a3+ Ka4-b5 | |||
29. Dc3-a5+ Kb5-c6 | |||
30. Ta3-c3 Lc8-e6 | |||
'''CHESS''' hat den drohenden Damenverlust zu spät erkannt. Als diese Erkenntnis | |||
nötig gewesen wäre, im 26. oder 27. Zug also, rechnete das Programm | |||
jeweils bis zu seinem eigenen 29. Zug voraus. Der nächste Zug - 3O.Tc3 - | |||
wurde nicht mehr untersucht, da er weder Schach bietet noch einen Stein | |||
schlägt und daher der Maschine nicht bedenkenswert erschien. | |||
31. Da5-a4+ | |||
Hier schien der Computer den Verlust seiner Dame nicht verwinden zu | |||
können. Nach einem Leitungszu6ammenbruch in Cleveland wollte er das | |||
Spiel nicht wieder aufnehmen. Erst nachdem CHESS-Betreuer Dr. David | |||
Cahlander, der auch die Cyber 176 entwickelt hat, die Abbruchstellung | |||
neu eingegeben und die zahlreichen Parameter wieder eingestellt hatte, | |||
spielte CHESS weiter. | |||
31. ... Kc6-d6 | |||
32. Tc3xDc4 d5xTc4 | |||
33. Da4-b4+ Kd6-c6 | |||
34. Db4-a4+ b7-b5 | |||
'''Levy:''' Ein sehr schwacher Zug. Nach 34... Kd6 oder Kb6 hätte ich sofort | |||
ein Remis durch ewiges Schach herbeigeführt und mich glücklich gezählt. | |||
So hatte ich plötzlich eine kleine Gewinnchance vom Computer erhalten. | |||
'''Pfleger:''' Schwarz weicht völlig ungerechtfertigt dem Remis aus und läßt | |||
eich zu diesem Bauernvorstoß hinreißen. Aus dem einst so stolzen Bauern- | |||
phalanx am Damenflügel bleibt nach den nächsten beiden Zügen von Weiß | |||
ein zerfleddertes Gerippe. | |||
Den Grund für das ungesunde Spiel von CHESS stellte Dave Cahlander bald | |||
fest. Nach dem erneuten Start des Programms im 31. Zug hielt sich CHESS | |||
nunmehr für wesentlich stärker als Levy. CHESS besitzt nämlich einen | |||
"Geringschätzungsfaktor" (contempt factor): er paßt sein Spiel der | |||
Stärke des Gegners an. Hier glaubte er aufgrund eines Eingabefehlers, | |||
200 ELO-Punkte stärker als Levy zu sein - tatsächlich wird Levy etwas | |||
höher eingeschätzt - und zudem leicht im Vorteil. Also vermied er zu- | |||
nächst einmal Remis. Den unglücklichen Bauernverlust, so die Rechnung | |||
des Computers, werde er gegen diesen "Patzer" allemal wieder wettmachen. | |||
35. Da4-a6+ Kc6-d7 | |||
36. Da6xb5+ Kd7-d6 | |||
'''Levy:''' Jetzt war ich vollkommen sicher, daß ich die Partie gewinnen würde. | |||
Ich war zwar in Zeitnot, aber in solchen Endspielen fühle ich mich | |||
stärker als jeder Computer. | |||
37. Db5-b4+ c7-c5 | |||
38. Db4-d2+ Kd6-o7 | |||
39. Dd2-h6 Le6-g8 | |||
40. Dh6-g7+ | |||
'''Pfleger:''' In Zeitnot vor der Zeitkontrolle beim 40. Zug spielt Levy un- | |||
genau. Wie so oft im Schach war die Drohung Dg7+ stärker als ihr Vollzug. | |||
Die Dame auf h6 bindet Läufer, Turm und König auf der hinteren Reihen. | |||
Weiß sollte in aller Ruhe seine Bauern am Königsflügel vorrücken. | |||
40. ... Kc7-c6 | |||
41. g2-g4 a7-a6 | |||
42. Dg7-f6+ Kc6-b5 | |||
43. Df6-d6 Kb5-b4 | |||
44. Dd6-b6+ Kb4-a3 | |||
45. Db6-c6 Ta8-f8+ | |||
46. Kf2-e3 Tf8-b8 | |||
47. Dc6xa6+ Ka3-b2 | |||
48. Da6-d6 Tb8-a8 | |||
49. Dd6-d2+ Kb2-a3 | |||
50. h2-h4 Ta8-a6 | |||
51. g4-g5 Ta6-a8 | |||
'''Pfleger:''' Das Programm ist offenbar verwirrt, zieht unstet hin und her. | |||
51... Lf7 ist eine ernstzunehmende Alternative, um den Vormarsch der | |||
weißen Bauern zu stoppen. | |||
52. h4-h5 Ta8-e8+ | |||
Die Partie hat Überlänge, sie kann noch viele Stunden dauern. Levy und | |||
Cahlander willigen ein, die Partie nach einem Verfahren zu beenden, das | |||
bei britischen Schachmeisterschaften angewandt wird: beide Spieler er- | |||
halten eine begrenzte Bedenkzeit - hier je 15 Minuten - um das Spiel zu | |||
beenden oder durch Zeitüberschreitung zu verlieren. Es geht in Blitz- | |||
tempo weiter. | |||
53. Ke3-f4 Te8-a8 | |||
54. Kf4-e5 Ta8-a6 | |||
55. g5-g6 h7xg6 | |||
56. h5xg6 Ta6-a8 | |||
'''Pfleger:''' Nehmen auf g6 verbot sich wegen 57.Dc3+ und 58.Dc2+ mit Turm- | |||
gewinn. | |||
57. Ke5-f6 Ta8-a4 | |||
58. Kf6-g7 Ta4-a8 | |||
59. Dd2-g2 Ta8-d8 | |||
60. Dg2-c6 Td8-d3 | |||
'''Levy:''' Der Turm kann sich auf der 8. Reihe nicht halten, es droht Turm- | |||
gewinn durch 61.Da6+ nebst 62.Db6+, und auf 60... Tb8 durch 61.Dc5:+ | |||
nebst 62.Da7+ oder De5+. | |||
61. Dc6-a6+ Ka3-b4 | |||
62. Kg7xLg8 Td3-a3 | |||
63. Da6-b6+ Kb4-c3 | |||
64. g6-g7 Ta3xa2 | |||
65. Kg8-f7 Ta2-f2+ | |||
66. Kf7-e7 | |||
'''Pfleger:''' Das Damenopfer 66.Df6 gewinnt leicht. Das Blitztempo läßt den | |||
schottischen Meister Gewinnzüge übersehen, die er sonst sicher findet. | |||
'''CHESS''', der sich und Levy mit Bemerkungen wie "Sei vorsichtig!" und "Wie | |||
die Zeit vergeht!" antreibt, hat nach seinem 65. Zug tatsächlich mit | |||
66.Df6 Tf6:+; 67.Kf6: Kd4; 68.Kf5 c3; 69.g8D gerechnet. | |||
66, ... Tf2-g2 | |||
67. Db6-f6+ Kc3-c2 | |||
68. Df6-f5+ Kc2-b2 | |||
69. Ke7-f7 c4-c3 | |||
70. Df5-e5 c5-c4 | |||
71. De5-b5 Kb2-c1 | |||
72. Db5xc4 Tg2xg7+ | |||
73. Kf7xTg7 c3-c2 | |||
'''Pfleger:''' Der Turm kann sich schon opfern, es ist ein bekanntes Remis- | |||
endspiel entstanden. | |||
(Eine Reihe von Zuschauern ist fest davon überzeugt, daß das Spiel für | |||
Weiß klar gewonnen sei. Tatsächlich ist die entstandene Stellung seit | |||
über 100 Jahren als Remisstellung bekannt: 1865 wurde in "The Chess World" | |||
eine fast identische Stellung (Weiß: Kg7, Db7; Schwarz: Kc1, Bc3; Weiß am | |||
Zug, remis) erörtert. Die Theorie des Endspiels Dame gegen einen Bauern | |||
wird z.B. in Ludek Pachman: "Endspielpraxis im Schach", S.40, so zusammen | |||
gefaßt: "Die Dame gewinnt in der Regel auch gegen einen gegnerischen | |||
Bauern, der sich auf der vorletzten Reihe befindet. Die einzige Ausnahme | |||
sind die Turm- und Läuferbauern, vorausgesetzt, daß der eigene König | |||
ebenfalls auf der vorletzten oder letzten Reihe steht und der gegnerische | |||
König genügend weit entfernt ist." Von dieser Theorie hat CHESS natürlich | |||
keine Ahnung und wähnt sich - 9 Bauerneinheiten im Rückstand - hoffnungs- | |||
los verloren. Dennoch verteidigt er sich in den folgenden Zügen nahezu | |||
optimal.) | |||
74. Kg7-f6 Kc1-d2 | |||
75. Dc4-d4+ Kd2-c1 | |||
76. Kf6-e5 Kc1-b1 | |||
77. Dd4-b4+ Kb1-a2 | |||
78. Db4-c3 Ka2-b1 | |||
79. Dc3-b3+ Kb1-a1 | |||
'''Pfleger:''' Jetzt hat die Maschine den richtigen Weg erkannt. Sie droht, den | |||
schwarzen Bauern umzuwandeln und gegen die Dame zu tauschen. Schafft es | |||
Weiß, vorher den Bauern auf c2 zu nehmen, hat CHESS wohlweislich den | |||
König auf a1 postiert, wo er patt ist. Levy versucht noch das Unmögliche, | |||
aber die Maschine spielt fehlerfrei. | |||
80. Db3-a4+ Ka1-b2 | |||
81. Da4-d4+ Kb2-b1 | |||
82. Dd4-d3 Kb1-b2 | |||
83. Dd3-b5+ Kb2-c3 | |||
84. Db5-c5+ Kc3-b2 | |||
85. Dc5-b6+ Kb2-a1 | |||
86. Db6-g1+ Ka1-b2 | |||
87. Dg1-b6+ Kb2-a1 | |||
88. Db6-a7+ Ka1-b1 | |||
89. Da7-b7+ Kb1-a1 | |||
remis | |||
'''Literatur''' | |||
Im deutschsprachigen Raum gibt es bislang keine Literatur über Computer- | |||
schach, allerdings bereiten mehrere Verlage für dieses Jahr Veröffent- | |||
lichungen vor. Die wichtigsten amerikanischen Bücher sind | |||
P.W.Frey: Chess Skill in Man and Machine. Springer, New York 1977 | |||
M. Newborn: Computer Chess. Academic Press, New York 1975. | |||
Mit freundlichen Grüßen | |||
i.A. Volker Arzt | |||
i.A. Frederic Friedel | |||
== PGN Partienotation == | |||
Levy,David - CHESS 4.8,Cyber 176 | |||
ZDF Hamburg, Februar 1979 | |||
1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Sf3 g5 4.d4 g4 5.Lxf4 gxf3 6.Dxf3 Sc6 7.d5 Df6 8.dxc6 Dxb2 | |||
9.Lc4 Dxa1 10.Lxf7+ Kd8 11.0-0 Dg7 12.Ld5 Lc5+ 13.Le3 Lxe3+ 14.Dxe3 dxc6 15.Tf7 Dh6 | |||
16.Dd4 cxd5 17.Dxh8 Db6+ 18.Kf1 Dxb1+ 19.Kf2 Dxc2+ 20.Kg3 Dd3+ 21.Tf3 Dxe4 | |||
22.Dxg8+ Kd7 23.Dg7+ Kc6 24.Tc3+ Kb5 25.Tb3+ Ka4 26.Dc3 Dg4+ 27.Kf2 Dc4 28.Ta3+ Kb5 | |||
29.Da5+ Kc6 30.Tc3 Le6 31.Da4+ Kd6 32.Txc4 dxc4 33.Db4+ Kc6 34.Da4+ b5 35.Da6+ Kd7 | |||
36.Dxb5+ Kd6 37.Db4+ c5 38.Dd2+ Kc7 39.Dh6 Lg8 40.Dg7+ Kc6 41.g4 a6 42.Df6+ Kb5 | |||
43.Dd6 Kb4 44.Db6+ Ka3 45.Dc6? [45.Ke2 Kxa2 46.Kd1] 45...Tf8+ 46.Ke3 Tb8 47.Dxa6+ Kb2 | |||
48.Dd6 Ta8 49.Dd2+ Ka3 50.h4 Ta6 51.g5 Ta8 52.h5 Te8+ 53.Kf4 Ta8 54.Ke5 Ta6 55.g6 hxg6 | |||
56.hxg6 Ta8 57.Kf6 Ta4 58.Kg7 Ta8 59.Dg2 Td8 60.Dc6 Td3 61.Da6+ Kb4 62.Kxg8 Ta3 | |||
63.Db6+ Kc3 64.g7 Txa2 65.Kf7 Tf2+ 66.Ke7 Tg2 67.Df6+ Kc2 68.Df5+ Kb2 69.Kf7 c3 | |||
70.De5 c4 71.Db5+ Kc1 72.Dxc4 Txg7+ 73.Kxg7 c2 74.Kf6 Kd2 75.Dd4+ Kc1 76.Ke5 Kb1 | |||
77.Db4+ Ka2 78.Dc3 Kb1 79.Db3+ Ka1 80.Da4+ Kb2 81.Dd4+ Kb1 82.Dd3 Kb2 83.Db5+ Kc3 | |||
84.Dc5+ Kb2 85.Db6+ Ka1 86.Dg1+ Kb2 87.Db6+ Ka1 88.Da7+ Kb1 89.Db7+ Ka1 ½-½ |
Version vom 1. Februar 2006, 14:23 Uhr
Original Notation zwischen IM David Levy 1979 im ZDF Studio gegen Chess 4.8
Verehrte Zuschauer, für Ihre Anfrage nach dem genauen Spielverlauf unserer Schachpartie herzlichen Dank. Hier unsere Zusammenstellung. Die Anmerkungen stammen vom Großmeister Dr. Helmut Pfleger, von David Levy sowie vom Computer CHESS 4.8/Cyber 176. Weiß: David Levy Schwarz: CHESS 4.8 (Hamburg, Februar 1979) 1. e2-e4 e7-e5 2. f2-f4 Pfleger: Der kleine David wagt das wild-romantische Königsgambit, ein wahrhaft mutiges Unterfangen gegen die taktisch so starke Maschine! 2. ... e5xf4 3. Sg1-f3 g7-g5 4. d2-d4 Levy: Normal ist 4. h4 oder 4. Le4, aber ich befürchtete, daß die Maschine weitaus mehr über diese Varianten wüßte als ich. 4. ... g5-g4 5. Lc1xf4 g4xf3 Levy: Diese Variante ist noch nie im Meisterschach gespielt worden. Sie geht auf den estnischen Großmeister Paul Keres zurück. Pfleger: Beide Spieler sind jetzt in unbekanntem Fahrwasser und können sich nicht mehr auf auswendig Gelerntes verlassen. 6. Dd1xf3 Sb8-c6 Hier denkt CHESS zum ersten mal länger als eine Millisekunde nach. In 245 Sekunden überprüft er 713 868 Stellungen, bevor er den Zug ausführt. Er bewertet seine Lage positiv - in Höhe von 1,26 "Bauerneinheiten" - und erwartet die Fortsetzung 7. d5 Sd4; 8. Df2 Lc5; 9. Sc3. Nachdem Levy 7. d5 tatsächlich zieht, hat aber CHESS weitergerechnet und erwidert nicht mit 7... Sd4. 7. d4-d5 Dd8-f6 8. d5xSc6 Df6xb2 9. Lf1-c4 Pfleger: Zu gewagt. Weiß hätte eher Db3 spielen sollen, obwohl auch hier mit halsbrecherischen Verwicklungen zu rechnen wäre. Ob nach dem Textzug der geplante Mattangriff durchzuführen ist, ist zweifelhaft. Levy: Voreilig und unbedacht. Stattdessen hätte ich 9.Db3 Da1:; 1O.cb7: (oder 10.c3, 11.Lc4, 12.0-0) Lb7:; 11.Db7: Td8; 12.Lc7 spielen sollen. 9. ... Db2xTa1 10. Lc4xf7+ Ke8-d8 Pfleger: Nachdem es den fetten Turm verspeist hat, tappt das Elektronenhirn hier nicht in die Falle 10... Kf7:; 11.Le5+ mit Damengewinn. 11. 0-0 Da1-g7 Levy: Gut gespielt von der Maschine! Jetzt war mir klar, daß mein Turm- opfer wahrscheinlich nicht aufgehen würde. CHESS führt diesen Zug zur Verblüffung Levys ohne jede Bedenkzeit aus. Dennoch geht aus seinen eigenen Aufzeichnungen hervor, daß er knapp vier Millionen Stellungen überprüft hat. Des Rätsels Lösung: CHESS nutzt die Bedenkzeit des Gegners aus. Levy hatte über seinen letzten Zug fast 20 Minuten nachgedacht und, als er einen vom Computer erwarteten Zug aus- führte, hatte dieser die Erwiderung sofort parat. 12. Lf7-d5 Lf8-c5+ 13. Lf4-e3 Lc5xLe3+ 14. Df3xLe3 d7xc6 15. Tf1-f7 Dg7-h6 16. De3-d4 c6xLd5 17. Dd4xTh8 Dh6-b6+ Levy: Diesen fürchterlichen Zug habe ich einfach übersehen. Jetzt ist Weiß hoffnungslos verloren: falls 18.Tf2 Db1:+; 19.Tf1 Db6+; 2O.Kh1 Le6 usw. CHESS dachte über diesen Zug knapp zwei Minuten nach, davon 81 Sekunden auf Levys Zeit. Er schätzt seinen Vorteil nunmehr auf 5,17 Bauerneinheiten ein und bemerkt: "Oh, das hat Sie getroffen!" 18. Kg1-f1 Db6xSb1+ 19. Kf1-f2 Db1xc2+ Levy: Ich befürchtete 19... Db6+ 2O.Kf1 Dg6; 21.Tf8+ Ke7; 22.Tg8: Df6+ und der Damentausch wäre nicht zu verhindern. Pfleger: Obwohl dem Schwarzen ein einzügiges Matt durch Dg8: droht, ist sein Mehrbesitz von Springer, Läufer und Bauer überwältigend. Weiß steht auf verlorenem Posten. 20. Kf2-g3 Dc2-d3+ 21. Tf7-f3 Dd3xe4 22. Dh8xSg8+ Kd8-d7 23. Dg8-g7+ Kd7-c6 Levy: Erschwert den Sieg für Schwarz. Nach 23... Kd6; 24.Df8+ De7; 25.Tf6+ Le6 hätte ich wohl aufgegeben! Pfleger: Der König wandert hinaus ins feindliche Leben. Diesen gewagten Ausflug sollte er aber unbeschadet überstehen. 23... Kd6 hätte indes alles viel leichter gemacht. 24. Tf3-c3+ Kc6-b5 25. Tc3-b3+ Kb5-a4 26. Dg7-c3 De4-g4+ Pfleger: König am Rand ist keine Schand! Hier hätte er mit 26... a5 alle Klippen umschiffen und die Partie gewinnen können. 27. Kg3-f2 Dg4-c4 Levy: Eine äußeret prekäre Situation für Schwarz. 27... a5 hätte den drohenden Damenverlust vermieden und die Partie für Schwarz gewonnen. 28. Tb3-a3+ Ka4-b5 29. Dc3-a5+ Kb5-c6 30. Ta3-c3 Lc8-e6 CHESS hat den drohenden Damenverlust zu spät erkannt. Als diese Erkenntnis nötig gewesen wäre, im 26. oder 27. Zug also, rechnete das Programm jeweils bis zu seinem eigenen 29. Zug voraus. Der nächste Zug - 3O.Tc3 - wurde nicht mehr untersucht, da er weder Schach bietet noch einen Stein schlägt und daher der Maschine nicht bedenkenswert erschien. 31. Da5-a4+ Hier schien der Computer den Verlust seiner Dame nicht verwinden zu können. Nach einem Leitungszu6ammenbruch in Cleveland wollte er das Spiel nicht wieder aufnehmen. Erst nachdem CHESS-Betreuer Dr. David Cahlander, der auch die Cyber 176 entwickelt hat, die Abbruchstellung neu eingegeben und die zahlreichen Parameter wieder eingestellt hatte, spielte CHESS weiter. 31. ... Kc6-d6 32. Tc3xDc4 d5xTc4 33. Da4-b4+ Kd6-c6 34. Db4-a4+ b7-b5 Levy: Ein sehr schwacher Zug. Nach 34... Kd6 oder Kb6 hätte ich sofort ein Remis durch ewiges Schach herbeigeführt und mich glücklich gezählt. So hatte ich plötzlich eine kleine Gewinnchance vom Computer erhalten. Pfleger: Schwarz weicht völlig ungerechtfertigt dem Remis aus und läßt eich zu diesem Bauernvorstoß hinreißen. Aus dem einst so stolzen Bauern- phalanx am Damenflügel bleibt nach den nächsten beiden Zügen von Weiß ein zerfleddertes Gerippe. Den Grund für das ungesunde Spiel von CHESS stellte Dave Cahlander bald fest. Nach dem erneuten Start des Programms im 31. Zug hielt sich CHESS nunmehr für wesentlich stärker als Levy. CHESS besitzt nämlich einen "Geringschätzungsfaktor" (contempt factor): er paßt sein Spiel der Stärke des Gegners an. Hier glaubte er aufgrund eines Eingabefehlers, 200 ELO-Punkte stärker als Levy zu sein - tatsächlich wird Levy etwas höher eingeschätzt - und zudem leicht im Vorteil. Also vermied er zu- nächst einmal Remis. Den unglücklichen Bauernverlust, so die Rechnung des Computers, werde er gegen diesen "Patzer" allemal wieder wettmachen. 35. Da4-a6+ Kc6-d7 36. Da6xb5+ Kd7-d6 Levy: Jetzt war ich vollkommen sicher, daß ich die Partie gewinnen würde. Ich war zwar in Zeitnot, aber in solchen Endspielen fühle ich mich stärker als jeder Computer. 37. Db5-b4+ c7-c5 38. Db4-d2+ Kd6-o7 39. Dd2-h6 Le6-g8 40. Dh6-g7+ Pfleger: In Zeitnot vor der Zeitkontrolle beim 40. Zug spielt Levy un- genau. Wie so oft im Schach war die Drohung Dg7+ stärker als ihr Vollzug. Die Dame auf h6 bindet Läufer, Turm und König auf der hinteren Reihen. Weiß sollte in aller Ruhe seine Bauern am Königsflügel vorrücken. 40. ... Kc7-c6 41. g2-g4 a7-a6 42. Dg7-f6+ Kc6-b5 43. Df6-d6 Kb5-b4 44. Dd6-b6+ Kb4-a3 45. Db6-c6 Ta8-f8+ 46. Kf2-e3 Tf8-b8 47. Dc6xa6+ Ka3-b2 48. Da6-d6 Tb8-a8 49. Dd6-d2+ Kb2-a3 50. h2-h4 Ta8-a6 51. g4-g5 Ta6-a8 Pfleger: Das Programm ist offenbar verwirrt, zieht unstet hin und her. 51... Lf7 ist eine ernstzunehmende Alternative, um den Vormarsch der weißen Bauern zu stoppen. 52. h4-h5 Ta8-e8+ Die Partie hat Überlänge, sie kann noch viele Stunden dauern. Levy und Cahlander willigen ein, die Partie nach einem Verfahren zu beenden, das bei britischen Schachmeisterschaften angewandt wird: beide Spieler er- halten eine begrenzte Bedenkzeit - hier je 15 Minuten - um das Spiel zu beenden oder durch Zeitüberschreitung zu verlieren. Es geht in Blitz- tempo weiter. 53. Ke3-f4 Te8-a8 54. Kf4-e5 Ta8-a6 55. g5-g6 h7xg6 56. h5xg6 Ta6-a8 Pfleger: Nehmen auf g6 verbot sich wegen 57.Dc3+ und 58.Dc2+ mit Turm- gewinn. 57. Ke5-f6 Ta8-a4 58. Kf6-g7 Ta4-a8 59. Dd2-g2 Ta8-d8 60. Dg2-c6 Td8-d3 Levy: Der Turm kann sich auf der 8. Reihe nicht halten, es droht Turm- gewinn durch 61.Da6+ nebst 62.Db6+, und auf 60... Tb8 durch 61.Dc5:+ nebst 62.Da7+ oder De5+. 61. Dc6-a6+ Ka3-b4 62. Kg7xLg8 Td3-a3 63. Da6-b6+ Kb4-c3 64. g6-g7 Ta3xa2 65. Kg8-f7 Ta2-f2+ 66. Kf7-e7 Pfleger: Das Damenopfer 66.Df6 gewinnt leicht. Das Blitztempo läßt den schottischen Meister Gewinnzüge übersehen, die er sonst sicher findet. CHESS, der sich und Levy mit Bemerkungen wie "Sei vorsichtig!" und "Wie die Zeit vergeht!" antreibt, hat nach seinem 65. Zug tatsächlich mit 66.Df6 Tf6:+; 67.Kf6: Kd4; 68.Kf5 c3; 69.g8D gerechnet. 66, ... Tf2-g2 67. Db6-f6+ Kc3-c2 68. Df6-f5+ Kc2-b2 69. Ke7-f7 c4-c3 70. Df5-e5 c5-c4 71. De5-b5 Kb2-c1 72. Db5xc4 Tg2xg7+ 73. Kf7xTg7 c3-c2 Pfleger: Der Turm kann sich schon opfern, es ist ein bekanntes Remis- endspiel entstanden. (Eine Reihe von Zuschauern ist fest davon überzeugt, daß das Spiel für Weiß klar gewonnen sei. Tatsächlich ist die entstandene Stellung seit über 100 Jahren als Remisstellung bekannt: 1865 wurde in "The Chess World" eine fast identische Stellung (Weiß: Kg7, Db7; Schwarz: Kc1, Bc3; Weiß am Zug, remis) erörtert. Die Theorie des Endspiels Dame gegen einen Bauern wird z.B. in Ludek Pachman: "Endspielpraxis im Schach", S.40, so zusammen gefaßt: "Die Dame gewinnt in der Regel auch gegen einen gegnerischen Bauern, der sich auf der vorletzten Reihe befindet. Die einzige Ausnahme sind die Turm- und Läuferbauern, vorausgesetzt, daß der eigene König ebenfalls auf der vorletzten oder letzten Reihe steht und der gegnerische König genügend weit entfernt ist." Von dieser Theorie hat CHESS natürlich keine Ahnung und wähnt sich - 9 Bauerneinheiten im Rückstand - hoffnungs- los verloren. Dennoch verteidigt er sich in den folgenden Zügen nahezu optimal.) 74. Kg7-f6 Kc1-d2 75. Dc4-d4+ Kd2-c1 76. Kf6-e5 Kc1-b1 77. Dd4-b4+ Kb1-a2 78. Db4-c3 Ka2-b1 79. Dc3-b3+ Kb1-a1 Pfleger: Jetzt hat die Maschine den richtigen Weg erkannt. Sie droht, den schwarzen Bauern umzuwandeln und gegen die Dame zu tauschen. Schafft es Weiß, vorher den Bauern auf c2 zu nehmen, hat CHESS wohlweislich den König auf a1 postiert, wo er patt ist. Levy versucht noch das Unmögliche, aber die Maschine spielt fehlerfrei. 80. Db3-a4+ Ka1-b2 81. Da4-d4+ Kb2-b1 82. Dd4-d3 Kb1-b2 83. Dd3-b5+ Kb2-c3 84. Db5-c5+ Kc3-b2 85. Dc5-b6+ Kb2-a1 86. Db6-g1+ Ka1-b2 87. Dg1-b6+ Kb2-a1 88. Db6-a7+ Ka1-b1 89. Da7-b7+ Kb1-a1 remis Literatur Im deutschsprachigen Raum gibt es bislang keine Literatur über Computer- schach, allerdings bereiten mehrere Verlage für dieses Jahr Veröffent- lichungen vor. Die wichtigsten amerikanischen Bücher sind P.W.Frey: Chess Skill in Man and Machine. Springer, New York 1977 M. Newborn: Computer Chess. Academic Press, New York 1975. Mit freundlichen Grüßen i.A. Volker Arzt i.A. Frederic Friedel
PGN Partienotation
Levy,David - CHESS 4.8,Cyber 176 ZDF Hamburg, Februar 1979 1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Sf3 g5 4.d4 g4 5.Lxf4 gxf3 6.Dxf3 Sc6 7.d5 Df6 8.dxc6 Dxb2 9.Lc4 Dxa1 10.Lxf7+ Kd8 11.0-0 Dg7 12.Ld5 Lc5+ 13.Le3 Lxe3+ 14.Dxe3 dxc6 15.Tf7 Dh6 16.Dd4 cxd5 17.Dxh8 Db6+ 18.Kf1 Dxb1+ 19.Kf2 Dxc2+ 20.Kg3 Dd3+ 21.Tf3 Dxe4 22.Dxg8+ Kd7 23.Dg7+ Kc6 24.Tc3+ Kb5 25.Tb3+ Ka4 26.Dc3 Dg4+ 27.Kf2 Dc4 28.Ta3+ Kb5 29.Da5+ Kc6 30.Tc3 Le6 31.Da4+ Kd6 32.Txc4 dxc4 33.Db4+ Kc6 34.Da4+ b5 35.Da6+ Kd7 36.Dxb5+ Kd6 37.Db4+ c5 38.Dd2+ Kc7 39.Dh6 Lg8 40.Dg7+ Kc6 41.g4 a6 42.Df6+ Kb5 43.Dd6 Kb4 44.Db6+ Ka3 45.Dc6? [45.Ke2 Kxa2 46.Kd1] 45...Tf8+ 46.Ke3 Tb8 47.Dxa6+ Kb2 48.Dd6 Ta8 49.Dd2+ Ka3 50.h4 Ta6 51.g5 Ta8 52.h5 Te8+ 53.Kf4 Ta8 54.Ke5 Ta6 55.g6 hxg6 56.hxg6 Ta8 57.Kf6 Ta4 58.Kg7 Ta8 59.Dg2 Td8 60.Dc6 Td3 61.Da6+ Kb4 62.Kxg8 Ta3 63.Db6+ Kc3 64.g7 Txa2 65.Kf7 Tf2+ 66.Ke7 Tg2 67.Df6+ Kc2 68.Df5+ Kb2 69.Kf7 c3 70.De5 c4 71.Db5+ Kc1 72.Dxc4 Txg7+ 73.Kxg7 c2 74.Kf6 Kd2 75.Dd4+ Kc1 76.Ke5 Kb1 77.Db4+ Ka2 78.Dc3 Kb1 79.Db3+ Ka1 80.Da4+ Kb2 81.Dd4+ Kb1 82.Dd3 Kb2 83.Db5+ Kc3 84.Dc5+ Kb2 85.Db6+ Ka1 86.Dg1+ Kb2 87.Db6+ Ka1 88.Da7+ Kb1 89.Db7+ Ka1 ½-½