Mephisto Risc 1MB: Unterschied zwischen den Versionen

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| Preis = 1.998 DM (1.000 €)
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| Prozessortyp = [[32 Bit]]
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| Takt = 14 MHz
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| ROM = 128 KB
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Anfang [[1992]] erschien das Mephisto Risc-Modulset für die modularen Bretter [[Mephisto Exclusive|Exclusive]] und [[Mephisto München|München]] der Firma [[Mephisto]]. Das Schachprogramm stammte von [[Ed Schröder]] und war mit der Programmversion identisch, die [[1992]] in Madrid die Computerweltmeisterschaft gewann. Der Mephisto Risc war der erste Brettschachcomputer, der seine Berechnungen auf der Basis eines sehr leistungsfähigen Risc-Prozessors tätigen konnte. Diese Prozessoren verfügen über einen sehr kleinen Befehlssatz und erzielen bei der Programmausführung eine sehr hohe Geschwindigkeit.
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Anfang [[1992]] erschien das Mephisto Risc-Modulset für die modularen Bretter [[Mephisto Exclusive|Exclusive]] und [[Mephisto München|München]] der Firma [[Mephisto]]. Das Schachprogramm stammte von [[Ed Schröder]] und war mit der Programmversion identisch, die [[1992]] in Madrid die Computerweltmeisterschaft gewann. Der Mephisto Risc war der erste Brettschachcomputer, der seine Berechnungen auf der Basis eines sehr leistungsfähigen [[RISC]]-Prozessors tätigen konnte. Diese Prozessoren verfügen über einen sehr kleinen Befehlssatz und erzielen bei der Programmausführung eine sehr hohe Geschwindigkeit.


Die Hardware wurde von dem Hersteller der [[ChessMachine]], der Firma [[Tasc]] aus Rotterdam, entwickelt. Der Prozessor ist mit effektiven 14 MHz getaktet und kann auf 1 MB RAM für [[Hash Tables]] zugreifen. Diese Konfiguration ist von der Rechenleistung im Wesentlichen mit der ChessMachine 512 KB identisch und bringt in Verbindung mit dem hervorragenden Schachprogramm absolute Spitzenleistungen!
Die Hardware wurde von dem Hersteller der [[ChessMachine]], der Firma [[Tasc]] aus Rotterdam, entwickelt. Der Prozessor ist mit effektiven 14 MHz getaktet und kann auf 1 MB [[RAM]] für [[Hash Tables]] zugreifen. Diese Konfiguration ist von der Rechenleistung im Wesentlichen mit der ChessMachine 512 KB identisch und bringt in Verbindung mit dem hervorragenden Schachprogramm absolute Spitzenleistungen!


Die Ausstattung des Risc ist gut, im Vergleich zum [[Mephisto Vancouver|Vancouver]] oder gar [[Mephisto Genius 68030|Genius 68030]] - Modulset allerdings doch etwas spartanisch. Die sechs Spielstufen sind beliebig einstellbar, die Partie ist vor- und zurückspielbar, der Benutzer kann wählen, ob er lieber gegen einen [[Brute Force]]-Rechner oder ein selektives Programm spielt und für Kaffeehausspieler lässt sich das Risc-Modul auf "aggressiv" stellen. Des Weiteren lässt sich die Sprache von Deutsch auf Englisch umstellen und eine Elo-Berechnung durchführen. Besonders schmerzlich vermisst man einen Speicher für gespielte Partien. Zwar besitzt das Modulset einen Stellungsspeicher, dieser wird jedoch nur tätig, wenn vor dem Ziehen des Spannungssteckers die MEM-Taste betätigt wurde. Diesen Mangel weist auch der [[Tasc R30]] auf, hier ist der Speicher des [[Mephisto Genius 68030|Genius 68030]] vorbildlich, immerhin kann der Anwender bis zu 50 Partien dort ablegen. Ein weiteres Manko dieses Computers ist die Tatsache, dass der Netzadapter nur in das speziell entwickelte Adapter-/Programmmodul an der Vorderseite des Brettes eingesteckt werden kann. Diese Lösung stört etwas beim Spiel, schützt aber den Computer sicher vor Überhitzung. Allerdings sind so Wackelkontakte vorprogrammiert und die laufende Partie kann aufgrund solch eines Wackels schnell im Nirvana verschwinden.
Die Ausstattung des Risc ist gut, im Vergleich zum [[Mephisto Vancouver|Vancouver]] oder gar [[Mephisto Genius 68030|Genius 68030]] - Modulset allerdings doch etwas spartanisch. Die sechs Spielstufen sind beliebig einstellbar, die Partie ist vor- und zurückspielbar, der Benutzer kann wählen, ob er lieber gegen einen [[Brute Force]]-Rechner oder ein selektives Programm spielt und für Kaffeehausspieler lässt sich das Risc-Modul auf "aggressiv" stellen. Des Weiteren lässt sich die Sprache von Deutsch auf Englisch umstellen und eine Elo-Berechnung durchführen. Besonders schmerzlich vermisst man einen Speicher für gespielte Partien. Zwar besitzt das Modulset einen Stellungsspeicher, dieser wird jedoch nur tätig, wenn vor dem Ziehen des Spannungssteckers die MEM-Taste betätigt wurde. Diesen Mangel weist auch der [[Tasc R30]] auf, hier ist der Speicher des [[Mephisto Genius 68030|Genius 68030]] vorbildlich, immerhin kann der Anwender bis zu 50 Partien dort ablegen. Ein weiteres Manko dieses Computers ist die Tatsache, dass der Netzadapter nur in das speziell entwickelte Adapter-/Programmmodul an der Vorderseite des Brettes eingesteckt werden kann. Diese Lösung stört etwas beim Spiel, schützt aber den Computer sicher vor Überhitzung. Allerdings sind so Wackelkontakte vorprogrammiert und die laufende Partie kann aufgrund solch eines Wacklers schnell im Nirvana verschwinden.


Der Risc wird genau wie der [[Mephisto Polgar|Polgar]] mit Hilfe von nur 8 Tasten bedient, sämtliche Features können ohne aufwendiges Handbuchstudium angesteuert werden. Das 32-Stellige Punktmatrixdisplay zeigt neben Stellungsbewertung, Rechentiefe, momentan berechneter Variante und Hauptvariante alle wichtigen Informationen gut ablesbar an, auch die Anzahl der berechneten Positionen pro Sekunde.
Der Risc wird genau wie der [[Mephisto Polgar|Polgar]] mit Hilfe von nur 8 Tasten bedient, sämtliche Features können ohne aufwendiges Handbuchstudium angesteuert werden. Das 32-Stellige Punktmatrixdisplay zeigt neben Stellungsbewertung, Rechentiefe, momentan berechneter Variante und Hauptvariante alle wichtigen Informationen gut ablesbar an, auch die Anzahl der berechneten Positionen pro Sekunde.
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Die Eröffnungsbibliothek von Jeroen Noomen hat einen Umfang von ca. 80.000 Zügen und wurde völlig neu geschrieben. Leider weist diese jedoch auch Lücken in selteneren Abspielen auf und spielt für ein Modul dieser Spielstärke etwas variantenarm. Zugumstellungen werden selbstverständlich erkannt, leider jedoch keine Farbvertauschungen.  
Die Eröffnungsbibliothek von Jeroen Noomen hat einen Umfang von ca. 80.000 Zügen und wurde völlig neu geschrieben. Leider weist diese jedoch auch Lücken in selteneren Abspielen auf und spielt für ein Modul dieser Spielstärke etwas variantenarm. Zugumstellungen werden selbstverständlich erkannt, leider jedoch keine Farbvertauschungen.  


Im Unterschied zum Genius Modulset oder Vancouver kann der Benutzer die Bibliothek nicht editieren und seinen Bedürfnissen anpassen, auch der Tasc R30 bietet diese Möglichkeit leider nicht. Der Hersteller sollte diese Möglichkeit unbedingt dem Anwender zugänglich machen, ermöglicht doch gerade dieses Feature dem ambitionierten Turnierspieler hervorragende Trainingsmöglichkeiten. Der Name der Eröffnung wird über das Display angezeigt, für den Einsteiger eine nützliche Information.  
Im Unterschied zum [[Mephisto Genius 68030|Genius]] Modulset oder [[Mephisto Vancouver|Vancouver]] kann der Benutzer die Bibliothek nicht editieren und seinen Bedürfnissen anpassen, auch der [[Tasc R30]] bietet diese Möglichkeit leider nicht. Der Hersteller sollte diese Möglichkeit unbedingt dem Anwender zugänglich machen, ermöglicht doch gerade dieses Feature dem ambitionierten Turnierspieler hervorragende Trainingsmöglichkeiten. Der Name der Eröffnung wird über das Display angezeigt, für den Einsteiger eine nützliche Information.  


Die Spielstärke des Moduls liegt bei ca. 2200 Elo. Der Risc spielt ein sehr druckvolles positionelles Schach, wobei die große Stärke ohne Frage das Mittelspiel ist. Strategisch macht diesem Programm kaum ein anderes Gerät Konkurrenz. Natürlich zeigen sich auch bei diesem Gerät Schwächen. So werden etwa sehr gerne Bauern gezogen, was gelegentlich zur Folge hat, dass der Königsflügel entblößt wird oder die Entwicklung der übrigen Figuren in Rückstand gerät.  
Die Spielstärke des Moduls liegt bei ca. 2200 Elo. Der Risc spielt ein sehr druckvolles positionelles Schach, wobei die große Stärke ohne Frage das Mittelspiel ist. Strategisch macht diesem Programm kaum ein anderes Gerät Konkurrenz. Natürlich zeigen sich auch bei diesem Gerät Schwächen. So werden etwa sehr gerne Bauern gezogen, was gelegentlich zur Folge hat, dass der Königsflügel entblößt wird oder die Entwicklung der übrigen Figuren in Rückstand gerät.  


Im Endspiel setzt sich der positive Eindruck fort, ohne allerdings vollends zu überzeugen. Auch das volle Megabyte Hash Tables kann nicht jede Wissenslücke wettmachen. Trotzdem kann von einem intelligenten Programm mit "Wissen" gesprochen werden. Seine besten Leistungen zeigt der Risc bei längeren Bedenkzeiten und Langzeitanalysen. Hier kann das Programm seine Fähigkeiten voll ausspielen.
Im Endspiel setzt sich der positive Eindruck fort, ohne allerdings vollends zu überzeugen. Auch das volle Megabyte [[Hash Tables]] kann nicht jede Wissenslücke wettmachen. Trotzdem kann von einem intelligenten Programm mit "Wissen" gesprochen werden. Seine besten Leistungen zeigt der Risc bei längeren Bedenkzeiten und Langzeitanalysen. Hier kann das Programm seine Fähigkeiten voll ausspielen.
 
Das Risc - Modulset bietet eine sehr hohe Spielstärke bei ausreichendem Komfort. Zielgruppe dürften alle Spieler sein, die gerne Partien mit längeren Bedenkzeiten spielen. Wer allerdings auch wert auf einen sehr hohen Komfort, z.B. Partienspeicher usw. legt, sollte gleich zum etwas teueren [[Genius 68030]] greifen.
 
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Bild:Mephisto risc 1mb 01.jpg|CPU Modul
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Das Risc - Modulset bietet eine sehr hohe Spielstärke bei ausreichendem Komfort. Zielgruppe dürften alle Spieler sein, die gerne Partien mit längeren Bedenkzeiten spielen. Wer allerdings auch wert auf einen sehr hohen Komfort, z.B. Partienspeicher usw. legt, sollte gleich zum etwas teueren Genius 68030 greifen.
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==Beispielpartien==
[[Bild:Mephisto risc 1mb 01.jpg|220px|thumb|center|Mephisto Risc 1MB]]
 
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|}
[Event "Clash Of The Titans 3"]
[Date "2002"]
[Round "4"]
[White "Risc 1 MB"]
[Black "Vancouver 68020"]
[Result "1-0"]
[ECO "D18"]
[PlyCount "116"]
[EventDate "2002"]
[EventRounds "16"]
[EventCountry "AUT"]
[Source "Steinmüller, G"]
[SourceDate "2004.01.01"]
 
1. c4 c6 2. d4 d5 3. Nf3 Nf6 4. Nc3 dxc4 5. a4 Bf5 6. e3 e6 7. Bxc4 Bb4 8. O-O
O-O 9. Nh4 Bg4 10. f3 Bh5 11. g4 Bg6 12. Nxg6 hxg6 13. e4 Nbd7 14. g5 Ne8 15.
Be3 Nd6 16. Bb3 Ne8 17. Rc1 Qb6 18. Na2 Bd6 19. f4 Rd8 20. Kg2 Be7 21. Nc3 Nd6
22. Rf3 Qb4 23. Rh3 Nc4 24. Bxc4 Qxc4 25. Nd5 cxd5 26. Rxc4 dxc4 27. Qg4 f5 28.
gxf6 Rxf6 29. e5 Rf5 30. d5 Rc8 31. d6 Bd8 32. Qxg6 Nf8 33. Qe8 b6 34. Kh1 Rb8
35. Qc6 Rf7 36. Qxc4 Rbb7 37. Qc6 Rbd7 38. b4 Rf5 39. b5 Rff7 40. Rh5 g6 41.
Rh6 Kg7 42. Rh3 Rf5 43. Rg3 Bh4 44. Rg4 Be1 45. Rg1 Bb4 46. Rb1 Bc5 47. Bxc5
bxc5 48. Rf1 g5 49. Rg1 Rxf4 50. Rxg5+ Kh6 51. Rg1 Rdf7 52. Qxc5 Rf3 53. Qc1+
R7f4 54. Qd2 Rf2 55. Qe3 R2f3 56. Qxa7 Ng6 57. d7 Rd3 58. Qb7 Rf2 1-0
 
[Event "4. RSCO / Gruppe B"]
[Site "Rostock"]
[Date "2006"]
[Round "2.2"]
[White "R30 V 2.2"]
[Black "Risc 1 MB"]
[Result "1-0"]
[ECO "B17"]
[PlyCount "109"]
[EventDate "2006.??.??"]
[EventCountry "GER"]
[Source "Völschow, M"]
[SourceDate "2005.01.01"]
 
1. e4 c6 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. Nxe4 Nd7 5. Bc4 Ngf6 6. Nxf6+ Nxf6 7. c3 e6 8.
Nf3 c5 9. Bg5 cxd4 10. Nxd4 a6 11. O-O Be7 12. Qe2 O-O 13. Rad1 Qc7 14. Rfe1
Bd7 15. Nf5 exf5 16. Qxe7 Rae8 17. Qb4 a5 18. Qb3 Ng4 19. g3 Bc6 20. Bf4 Qd7
21. Rf1 Qc8 22. Bd6 Ne5 23. Bd5 a4 24. Qb4 Rd8 25. Bxc6 Nxc6 26. Qxa4 Rfe8 27.
Qb3 Na5 28. Qb5 Nc4 29. Bf4 Qc6 30. Qxc6 bxc6 31. b3 Na3 32. Rxd8 Rxd8 33. Rc1
f6 34. Be3 Kf7 35. c4 Ra8 36. Bc5 Ra5 37. Bb4 Ra6 38. Kf1 Ra8 39. Ke2 h5 40.
Kd3 g5 41. Kc3 Nxc4 42. bxc4 Rxa2 43. Bc5 Ra5 44. Kb4 Ra8 45. Rd1 Rb8+ 46. Kc3
h4 47. Rd7+ Kg6 48. Rc7 hxg3 49. hxg3 f4 50. g4 Rh8 51. Rxc6 Rh4 52. Bd4 Rxg4
53. Rxf6+ Kh5 54. c5 f3 55. c6 1-0
</pgn>
 
== YouTube Video by [https://www.youtube.com/@vincegum6962 Vince Gum] ==
<html><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/Gg_gsIzP_40" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></html>


[[Kategorie:Schachcomputer]]
[[Kategorie:Schachcomputer]]
[[Kategorie:Weltmeisterschaften]]
[[Kategorie:Weltmeisterschaften]]
[[Kategorie:Mephisto]]
[[Kategorie:Hegener & Glaser]]
[[Kategorie:Schröder, Ed]]
[[Kategorie:Modulare Serie]]
[[Kategorie:ARM2]]

Aktuelle Version vom 12. Juni 2023, 14:27 Uhr

Mephisto Risc 1MB
Hersteller Hegener & Glaser
Markteinführung 1992
CElo 2260
Programmierer Schröder, Ed
Prozessor ARM2
Prozessortyp 32 Bit
Takt 14 MHz
RAM 1024 KB
ROM 128 KB
Bibliothek 80.000 Halbzüge
Einführungspreis 1.998 DM (1.000 €)
Rechentiefe 30 Halbzüge
BT-2450
BT-2630 2201
Colditz
Verwandt Mephisto Risc 2, Tasc ChessMachine
Zugeingabe Magnetsensoren
Zugausgabe 64 Feld-LEDs
Display 32-stellige Punktmatrix
Stromversorgung Netz = HGN 5050, 5V / 1A (Plus innen), Batterie nicht möglich
Spielstufen (fast) alle denkbaren
Maße Modulset für Mephisto Exclusive & München
Sonstiges
Elo-Bewertungssystem, Spielstil wählbar, Eröffnungstraining, Weltmeister 1991

Anfang 1992 erschien das Mephisto Risc-Modulset für die modularen Bretter Exclusive und München der Firma Mephisto. Das Schachprogramm stammte von Ed Schröder und war mit der Programmversion identisch, die 1992 in Madrid die Computerweltmeisterschaft gewann. Der Mephisto Risc war der erste Brettschachcomputer, der seine Berechnungen auf der Basis eines sehr leistungsfähigen RISC-Prozessors tätigen konnte. Diese Prozessoren verfügen über einen sehr kleinen Befehlssatz und erzielen bei der Programmausführung eine sehr hohe Geschwindigkeit.

Die Hardware wurde von dem Hersteller der ChessMachine, der Firma Tasc aus Rotterdam, entwickelt. Der Prozessor ist mit effektiven 14 MHz getaktet und kann auf 1 MB RAM für Hash Tables zugreifen. Diese Konfiguration ist von der Rechenleistung im Wesentlichen mit der ChessMachine 512 KB identisch und bringt in Verbindung mit dem hervorragenden Schachprogramm absolute Spitzenleistungen!

Die Ausstattung des Risc ist gut, im Vergleich zum Vancouver oder gar Genius 68030 - Modulset allerdings doch etwas spartanisch. Die sechs Spielstufen sind beliebig einstellbar, die Partie ist vor- und zurückspielbar, der Benutzer kann wählen, ob er lieber gegen einen Brute Force-Rechner oder ein selektives Programm spielt und für Kaffeehausspieler lässt sich das Risc-Modul auf "aggressiv" stellen. Des Weiteren lässt sich die Sprache von Deutsch auf Englisch umstellen und eine Elo-Berechnung durchführen. Besonders schmerzlich vermisst man einen Speicher für gespielte Partien. Zwar besitzt das Modulset einen Stellungsspeicher, dieser wird jedoch nur tätig, wenn vor dem Ziehen des Spannungssteckers die MEM-Taste betätigt wurde. Diesen Mangel weist auch der Tasc R30 auf, hier ist der Speicher des Genius 68030 vorbildlich, immerhin kann der Anwender bis zu 50 Partien dort ablegen. Ein weiteres Manko dieses Computers ist die Tatsache, dass der Netzadapter nur in das speziell entwickelte Adapter-/Programmmodul an der Vorderseite des Brettes eingesteckt werden kann. Diese Lösung stört etwas beim Spiel, schützt aber den Computer sicher vor Überhitzung. Allerdings sind so Wackelkontakte vorprogrammiert und die laufende Partie kann aufgrund solch eines Wacklers schnell im Nirvana verschwinden.

Der Risc wird genau wie der Polgar mit Hilfe von nur 8 Tasten bedient, sämtliche Features können ohne aufwendiges Handbuchstudium angesteuert werden. Das 32-Stellige Punktmatrixdisplay zeigt neben Stellungsbewertung, Rechentiefe, momentan berechneter Variante und Hauptvariante alle wichtigen Informationen gut ablesbar an, auch die Anzahl der berechneten Positionen pro Sekunde.

Die Eröffnungsbibliothek von Jeroen Noomen hat einen Umfang von ca. 80.000 Zügen und wurde völlig neu geschrieben. Leider weist diese jedoch auch Lücken in selteneren Abspielen auf und spielt für ein Modul dieser Spielstärke etwas variantenarm. Zugumstellungen werden selbstverständlich erkannt, leider jedoch keine Farbvertauschungen.

Im Unterschied zum Genius Modulset oder Vancouver kann der Benutzer die Bibliothek nicht editieren und seinen Bedürfnissen anpassen, auch der Tasc R30 bietet diese Möglichkeit leider nicht. Der Hersteller sollte diese Möglichkeit unbedingt dem Anwender zugänglich machen, ermöglicht doch gerade dieses Feature dem ambitionierten Turnierspieler hervorragende Trainingsmöglichkeiten. Der Name der Eröffnung wird über das Display angezeigt, für den Einsteiger eine nützliche Information.

Die Spielstärke des Moduls liegt bei ca. 2200 Elo. Der Risc spielt ein sehr druckvolles positionelles Schach, wobei die große Stärke ohne Frage das Mittelspiel ist. Strategisch macht diesem Programm kaum ein anderes Gerät Konkurrenz. Natürlich zeigen sich auch bei diesem Gerät Schwächen. So werden etwa sehr gerne Bauern gezogen, was gelegentlich zur Folge hat, dass der Königsflügel entblößt wird oder die Entwicklung der übrigen Figuren in Rückstand gerät.

Im Endspiel setzt sich der positive Eindruck fort, ohne allerdings vollends zu überzeugen. Auch das volle Megabyte Hash Tables kann nicht jede Wissenslücke wettmachen. Trotzdem kann von einem intelligenten Programm mit "Wissen" gesprochen werden. Seine besten Leistungen zeigt der Risc bei längeren Bedenkzeiten und Langzeitanalysen. Hier kann das Programm seine Fähigkeiten voll ausspielen.

Das Risc - Modulset bietet eine sehr hohe Spielstärke bei ausreichendem Komfort. Zielgruppe dürften alle Spieler sein, die gerne Partien mit längeren Bedenkzeiten spielen. Wer allerdings auch wert auf einen sehr hohen Komfort, z.B. Partienspeicher usw. legt, sollte gleich zum etwas teueren Genius 68030 greifen.


Beispielpartien

YouTube Video by Vince Gum