Mephisto Schachakademie

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Mephisto Schachakademie
Hersteller Saitek
Markteinführung 1997
CElo 1967
Programmierer Morsch, Frans & Barnes, Craig
Prozessor Takt RAM ROM
H8/3214 16 MHz 1 KB 32 KB + 2 MB Sprache
Rechentiefe BT-2450 BT-2630 Colditz
16 Halbzüge - - -
Bibliothek ~6.000 Halbzüge
Display 48-Segment Anzeige
Spielstufen 100 (Spaß-, Turnier-, Blitz-, Problem- und Trainingsstufen)
Zugeingabe Drucksensoren
Zugausgabe 64 Feld-LEDs
Einführungspreis 299 DM (150 €)
Prozessortyp 8 Bit Singlechip
Stromversorgung 6 x Typ C, Netz = 9V DC +innen HGN 5001
Maße 41 x 27 x 4 cm / Spielfläche: 19,5 x 19,5 cm / Königshöhe: 4,8 cm
Verwandt Mephisto Talking Chess Academy s. Clone
Sonstiges
100 Lektionen mit Eröffnungstraining, "typische Mattbilder" Training u.v.m.; Sprachunterstützung



Infos
Das Gerät wird mit seinen Trainings- und Lehrfunktionen im Artikel "Schachtrainer" unter diesem Gesichtspunkt genauer betrachtet und mit anderen Geräten verglichen.

Hier das Kapitel "Mephisto Schachakademie (1997)" aus diesem Artikel:

Die Begrüßung beim Einschalten klingt ein wenig nach Magie und Märchen: "Willkommen in der Welt der Mephisto Schachakademie." Doch man merkt schnell, dass die Schachakademie sehr sachlich aufgebaut wurde, sogar die deutsche Sprachausgabe klingt eher nüchtern bis gelangweilt. Schon die Namensgebung suggeriert eine Nähe zur erfolgreichen Mephisto Academy aus dem Jahr 1989, so hat man auch der Schachakademie eine umfangreiche Ausstattung spendiert mit z.B. 64 Feld LEDs und einem Schachkurs mit 100 sprachunterstützten Lektionen, wobei die ersten 70 Lektionen identisch zur Mephisto Schachschule II sind. Hinzugekommen sind Partiebesprechungen von starken GMs und Weltmeistern, sowie jugendlichen Talenten (z.B. Ponomarjow 1993). Das implementierte Schachprogramm ist taktisch stark und bietet auch versierten Vereinsspielern Paroli, dabei stehen insgesamt 100 Spielstufen unterschiedlichster Couleur zur Verfügung. Die Zugansage und die Tutor-Funktion kann exakt den Bedürfnissen angepasst werden; von komplett deaktiviert bis sehr ausführlich. Praktisch gerade für Schachanfänger. Wie schon bei der Schachschule II gilt aber auch hier: Vorsicht, die Partiekommentare passen nicht immer!

Fazit: Alle guten Ansätze der Mephisto Schachschule II, dem kleineren Bruder, wurden übernommen und mit positiven Erweiterungen versehen. Die Schachakademie ist ein kompletter Schach-Trainings- und Lehrpartner ohne wirkliche Schwächen.

Beispiel Lektion 90: Die jungen Wilden (Anand)

Die Mephisto Schachakademie nimmt am Markt insofern eine Sonderstellung ein, als das Gerät über eine Sprachausgabe verfügt und diese für einen aus 100 Lektionen bestehenden Schachkurs nutzt.

Dieser beginnt mit den Schachregeln, den Sonderregeln (Rochade, en passant) und den technischen Mattsetzungen, geht dann aber durchaus einiges darüber hinaus. Behandelt werden beispielsweise Grundelemente der Taktik und allgemeine Eröffnungslehre bis hin zu theoretischen Hauptvarianten der wichtigsten Eröffnungen.

Auch im Spiel weist die Schachakademie auf Wunsch mit ( "computertypischen", blechernen) Worten auf Unzulänglichkeiten hin (z. B. "Die Dame sollte in der Eröffnung nicht zu früh ins Spiel gebracht werden"), benennt die gespielte Eröffnung mit Namen und informiert darüber, in welcher Lektion diese Eröffnung besprochen wird. Allerdings sind die Zugkommentare mit Vorsicht zu geniessen, da kann z. B. ein Zug, der zum Matt führt, mitunter mit "Meine Strategie scheint schwach" kommentiert werden.

Die Kurseinheiten sind interaktiv aufgebaut und konfrontieren den Benutzer also regelmäßig auch mit Fragen. Je nach Güte der Antworten wird der Lernende am Ende von Abschnitten aufgefordert, den Stoff noch einmal zu wiederholen oder zum nächsten Thema weiterzugehen.

Der gesamte Lernkurs ist für den Anfänger bis hin zum weniger erfahrenen Hobbyspieler interessant und inhaltlich durchaus mit einem Lehrbuch vergleichbar. Ob man gern mit einem Buch und einem normalen Schachbrett arbeitet oder sich das Material lieber "mundgerecht" von einem Computer präsentieren läßt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Neben den Lehrfunktionen dient die Schachakademie auch als herkömmlicher Schachcomputer mit dem in dieser Klasse üblichen Komfort. Ungewöhnlich - im positiven Sinne - für diese Kategorie sind 64 Feld-LEDs, was eine besonders übersichtliche Art der Zugdarstellung ermöglicht. Andere vergleichbare Geräte besitzen lediglich 16 LEDs am Rande des Brettes, so daß beispielsweise das Feld e7 durch gleichzeitiges Aufleuchten der Dioden "E" vor dem Brett und "7" links neben der Spielfläche angezeigt wird.

Die Spielstärke der Schachakademie reicht mit zahlreichen, gut abgestuften Spielstufen vom Anfänger bis zum unteren Vereinsspielerbereich. Vom Spielverhalten her unterscheidet insbesondere die Spielstufe 99 zur taktischen Analyse von Stellungen sie von ihren näheren Verwandten und deren Clone. In diesem Level ist der Null Move Algorithmus nicht aktiv, sodass in verschiedenen Stellungen bessere Lösezeiten erzielt werden, wie beispielsweise auch bei der Endspielposition mit den entsprechenden Lösungszeiten von 20 Sekunden im Taktik Modus und über 5 Stunden in der "normalen" Analysestufe 100. Diese Option ist nur bei einigen, wenigen Schachcomputern mit Barnes-Programm enthalten, z. B. Mephisto Maestro Travel Chess Computer, Mephisto Schachschule II und Saitek Cosmic. Mit der maximalen Rechentiefe von 16 Halbzügen kamen in der Schachakademie die Gene der Saitek GK2000-Reihe zum Zuge. Neben der eigentlichen Morsch-Engine hat Barnes aber einige zusätzliche Modifikation hinzugefügt, die die Spielweise in der Anfangsphase stark variieren können.

16 MHz Quarz (C Thorsten Czub)
Innenleben (C Thorsten Czub)