Bugs
Bugs / Programmfehler bei einigen Geräten
H8 Bug
Ein Programmfehler, den verschiedene Schachcomputer mit Programmen von Frans Morsch enthalten, wird auch als H8-Bug bezeichnet.
Bei diesem Programmfehler zieht die auf dem Feld H8 stehende Figur (Farbe ist egal) unkontrolliert sofort und unabhängig von der Spielstufe auf ein legales Feld, oder schlägt die nächste gegnerische Figur oder Bauern.
Betroffen sind die 32 KB Programme mit Ausnahme von RadioShack Champion 2250XL, Saitek Travel Champion 2100, Saitek GK2100, Saitek Präsident, Saitek Brute Force, Mephisto Schachakademie und Mephisto MM VI
H8 Bug - Beispiel 1
* Saitek Cosmos zieht auf allen Spielstufen (nicht in der Mattsuche) 1.Dxh4?? und durch 2.Dxh4 Matt gesetzt, 1.Tf1# wird nicht in Erwägung gezogen
* Saitek Cosmos moves instantly on all levels (except mate search) 1.Qxh4?? and gets mate after 1. ..Qxh4; he missed 1.Rf1 #
H8 Bug - Beispiel 2
* Der mit Schwarz spielende Mephisto Explorer Pro zieht in dieser Stellung ohne zu rechnen den Turm sofort nach d8, völlig unabhängig von der gewählten Spielstufe
H8 Bug - Beispiel 3
* H8-Bug: anstatt mit 1. ..Df8 oder 1. ..De5 matt zu setzen, spielen die GK 2100-Clone hier selbst auf der Analysestufe sofort 1. ..Dxh7??
Fun-Level Bug
Ein weiterer Programmfehler, unter dem ebenfalls diverse Programme von Frans Morsch leiden, wird als Fun-Level Bug bezeichnet. Die betroffenen Schachcomputer verfügen über sogenannte Spassstufen (Funlevel), auf denen die Programme mit geringerer Spielstärke spielen und auch den einen oder anderen Fehler begehen. Hat man eine solche Stufe angewählt und wechselt später wieder auf eine "ernsthafte" Stufe zurück, so setzen die betroffenen Geräte die internen Parameter nicht zurück, sondern spielen auf dem Niveau der abgeschwächten Stufe weiter. So kann es also passieren, dass der Schachcomputer trotz z. B. eingestellter Turnierstufe schwache oder fehlerhafte Züge produziert. Da es auch innerhalb der Funlevel Abstufungen gibt, sind die Auswirkungen dementsprechend mehr oder weniger gravierend.
In der nachstehenden Kurzpartie wird allerdings sehr schnell deutlich, dass die mit Weiss spielende Mephisto Schachakademie auf Turnierstufe noch mit den Parametern der vorher angewählten Spassstufe spielt.
Bisher ist der Bug bei den Geräten Saitek Cosmos, Saitek Cougar, Mephisto Explorer Pro, Saitek Centurion, Mephisto Chess Challenger, Mephisto Mystery und Mephisto Schachakademie bekannt.
Die Bedienungsanleitung des Saitek Cougar enthält einen Zusatzhinweis zu diesem Fehlverhalten und verweist auf einen Reset (ACL) zur Wiederherstellung der Grundeinstellungen.
"En passant" Regel Fehler
Ein anderer, sehr selten auftretender Fehler bei Programmen von Frans Morsch führt zu illegalen Zügen in Verbindung mit der "En passant" Regel.
In nachstehendem Diagramm kann Weiss forciert in 4 Zügen Matt setzen: nach 1. Dd3+ f5 folgt exf+ e.p. (en passant) nebst Matt in 2.
* Mephisto Mythos kann dieses Matt auch nach 10 Stunden nicht lösen, seine Variante lautet:1.Dd3+ f5 2.ef+ Dxf6???
* Nachweislich festgestellt wurde dieser Fehler bei
Mephisto Miami
Saitek GK 2000
Mephisto Schachakademie
Mephisto Super Mondial 'B'
* Vermutlich sind aber noch weitere, bisher nicht getestete Geräte betroffen.
* Eine fehlerfreie Behandlung erfährt diese Stellung allerdings von
Mephisto Magellan
Mephisto MM VI
Mephisto Atlanta
Mephisto Milano Pro
Mephisto Mystery (und seinen Brüdern Mephisto Chess Challenger, Saitek Centurion, Saitek Cougar)
"Average Time Bug"
Bei diesem Spielstufenfehler bei Novag Schachcomputern funktionieren die Stufen "durchschnittliche Zeit pro Zug" nicht korrekt. Werden die ersten Züge in einer Partie noch mit der entsprechenden Rechenzeit ausgeführt, verkürzt sich die Rechenzeit mit zunehmender Spieldauer/Zugzahl, sodass die Stufen unbrauchbar sind. Einige betroffene Geräte sind z. B. Novag Sapphire, Novag Star Ruby, Novag Obsidian und Novag Emerald Classic plus.
"Remis Bug"
Von diesem Problem sind die Schachcomputer Novag Constellation und Novag Constellation 3.6 betroffen. In obiger Stellung ist der beste Zug Sf8, welcher problemlos gefunden wird. Führt man nun die folgende Operation aus: "Take Back" (Zug zurücknehmen), "Go" (Sf8 wird wieder ausgeführt), "Take Back" (nochmals zurücknehmen) und führt den Zug mit "Go" dann wieder aus, antwortet der Computer plötzlich mit Db8? oder auch Dd8? und stellt die Dame ein.
Ursache scheint eine fehlerhafte Implementierung des Remis bei 3fach gleicher Stellungswiederholung zu sein. Entfernt man die schwarze Dame aus dem Spiel und führt die gleiche Prozedur wie oben nochmals aus, wird das Problem deutlich:
Der Schachcomputer zeigt ein "Remis" ("Draw", siehe grüne Lampe rechts) an, da sich die Stellung 3 Mal wiederholt hätte, obwohl ja eigentlich nur die Funktion "Take Back" benutzt wurde. Der Fehler tritt nicht auf, wenn man die Stellung mit vertauschten Farben spiegelverkehrt aufsetzt, also dann einen weißen Zug zurücknimmt. Für das gewöhnliche Spiel hat es keine Relevanz. Möchte man aber mittels "Take Back" analysieren, wie der Computer auf verschiedenen Spielstufen gespielt hätte, so ist dieser Bug sehr lästig. Abhilfe schafft, wenn man die Figuren statt mittels "Take Back" im "Set Up" Modus zurücknimmt, was aber dann den auch den gesamten Verlauf der Partie aus dem Speicher löscht.