Fidelity Elite A/S Challenger
Schachcomputer der Marke Fidelity aus dem Jahre 1983. Ursprünglicher Verkaufspreis lag bei 1198 DM (600€).
Der Elite A/S wurde in Europa unter dem Namen Elite S verkauft und war der Nachfolger des Fidelity Sensory 9.
Für den Elite A/S Challenger gab es drei Versionen:
- Fidelity Elite A/S Challenger (mit einem alten Prestige Programm aus dem Jahr 1982)
- Fidelity Elite A/S Challenger - Budapest (WM Programm von 1983)
- Fidelity Elite A/S Challenger - Glasgow (WM Programm von 1984)
Unterscheiden kann man beide Versionen beim "Denkprozess". Beim Fidelity Elite A/S - Glasgow blinken abwechselnd "Your Move" und "Check", während beim Fidelity Elite A/S - Budapest nur "Your Move" blinkt.
Hans-Peter Ketterling aus Computer-Schach und Spiele Heft 1/Februar 1985, Seite 34 - CSS-Ratgeber:
"Die Programme von Chess Challenger as Prestige II, Chess Challenger as Elite-S, Elite Private und Chess Challenger as Elegance sind eng verwandt. Es gab zunächst eine Vor-Budapest-Version für den Challenger as Elite-S, dann eine Budapest-Version und schließlich eine bereinigte Budapest-Version für den Elite und den Prestige II, die in ersterem mit einer Taktfrequenz von 3,2 bis 3,6 MHz und in letzterem mit 4,0 MHz liefen. Das Programm wurde für Glasgow überarbeitet und kommt nun in einer bereinigten Fassung in den Handel. Im Elegance lauft es mit 3,6 MHz, im Elite-S überwiegend mit 4,0 MHz und im Elite Private mit mindestens (?) 5,0 MHz. Es scheinen auch noch geringfügig unterschiedliche Programmvarianten in Umlauf zu sein. Die praktischen Auswirkungen all dieser feinen Unterschiede werden gewöhnlich etwas überschätzt, die Programme unterscheiden sich nur in Details, wobei die Weiterentwicklung nicht nur Verbesserungen mit sich brachte. Die Geschwindigkeitssteigerungen ergeben erst beim Faktor fünf bis zehn eine um einen Halbzug gesteigerte Rechentiefe und sind hier also nur mit Bruchteilen davon zu veranschlagen. Wer unbedingt will, kann sich seinen "alteren" Elite-S bei Fidelity in Mülheim für ca. DM 250,00 auf den neuesten Stand umrüsten lassen. Über die Möglichkeiten, die der sogenannte "Resonator" - was immer sich dahinter verbirgt - und die Umrüstung von dritter Seite bieten, habe ich keine eigenen Erfahrungen und habe auch nicht vor, mich damit näher zu befassen, da der erzielbare Nutzen recht bescheiden ist ..."
Technische Daten: | |
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Prozessor: | 6502, 3,2 MHz (Budapest) / 3,6 & 4 MHz (Glasgow) + 8 MHz (Umrüstung der Firma RCS - s.h. Scan), 8 Bit |
Speicher: | 24 KB ROM, 3 KB (Budapest), 4 KB (Glasgow) RAM |
Bibliothek: | 9.200 (Budapest) & 10.000 (Glasgow) |
Programmierer: | Spracklen, Dan & Spracklen, Kathe |
Elo: | 1755 (Budapest) 1870 (Glasgow) |
Rechentiefe: | 16 Halbzüge |
Verwandt: | Fidelity Elite A/S Budapest, Fidelity Elite A/S Glasgow |
Zugeingabe: | Magnetsensoren |
Zugausgabe: | 4-stellige 7-Segment Anzeige (LED), 64 Feld LEDs, Sprache |
Stromversorgung: | 9V ~ (Wechselspannung) / 1,1A |
Spielstufen: | beliebig 15 |
Maße (BxTxH): | 45,5 x 48,5 x 4 cm; Spielfeld = 35,5 x 35,5 cm |
Sonstiges: | Druckeranschuss, Sprachausgabe |
Ende 1985 gründete Peter Reckwitz, der ehemalige Geschäftsführer der Fidelity Electronics Deutschland, die Fa. "RCS" (Remote Control System GmbH) mit Sitz in Mühlheim, um die ehemalige Fidelity Kundschaft weiter zu betreuen und den Service aufrecht zu erhalten. Diese Firma verstand sich speziell auch auf das "Tunen" von Schachcomputern. Die Taktfrequenz bei den ELITE-Versionen Budapest, Glasgow, Mobile) sowie für den Sensory 9, Playmatic und Excellence konnte bis auf damals traumhafte 8 Mhz (!) hochgeschraubt werden, und das zu einem Preis von nur rd. 250,00 DM. Die Geräte kamen z.T. auch unter der Bezeichnung "RCS GRANIT" heraus. Ein Mephisto Amsterdam konnte auf Wunsch für schlappe 400,00 DM sogar bis auf 20 Mhz hochgezüchtet werden! Allerdings traten -zumindest am Anfang- vermehrt Programmabstürze sowie schlechte Verarbeitung zu Tage, was einige Kunden verärgerte. Weitere Serviceadresse war die Fa. TÜRK + TÜRK Service OHG aus Köln, die damals mit RCS eng kooperierte.
- (Auszug aus: Die Geschichte der Firma Fidelity Electronics Ltd. von Alwin Gruber