Hegener & Glaser
Existenz: 1980 - 1994
Manfred Hegener und Florian Glaser gründeten 1968 ihr Unternehmen, um Halbleiter zu produzieren. Im Jahr 1978 kamen sie mit den Programmierern Thomas Nitsche und Elmar Henne in Kontakt. 1980 wurde die Marke "Mephisto" geschaffen und der erste deutsche Schachcomputer Mephisto, der auch den Spitznamen "Das Brikett" trug, an die deutsche Öffentlichkeit verkauft.
1984 gelang es Hegener & Glaser, den Programmierer Richard Lang in ihr Team aufzunehmen, der in jenem Jahr mit seiner "Psion"-Schachcomputer-Software bei der Mikrocomputer-Schachweltmeisterschaft 1984 (WMCCC) mit drei anderen Teilnehmern den geteilten ersten Platz belegt hatte. Theoretisch hätte Richard Langs "Psion" trotz Punktgleichheit dieses Turnier aufgrund der stärkeren Buchholz-Wertung gewonnen, aber da vier Maschinen gleichauf den ersten Platz belegten, einigten sich alle darauf, den Titel zu teilen. Da Thomas Nitsche und Elmar Henne's Mephisto III-S Glasgow ebenfalls an diesem 4. WMCCC teilnahmen, bedeutete dies, dass Hegener & Glaser nun zwei Weltmeisterprogrammierer in ihrem Team hatten. Interessanterweise war der Mephisto III-S Glasgow ein kommerzielles Programm, während es sich bei den anderen Erstplatzierten entweder um einen experimentellen Computer handelte, der noch nicht auf dem Markt erhältlich war, oder wie im Fall von "Psion" um ein Softwareprogramm. Hegener & Glaser konnten daher ihren Mephisto III-S Glasgow als den kommerziellen Weltmeister von 1984 beanspruchen und bewerben.
Richard Langs Mephisto-Programmierung bei Hegener & Glaser erwies sich als ein äußerst erfolgreiches Unterfangen, denn er gewann die nächsten sechs Weltmeisterschaften im Mikrocomputerschach:
4. WMCCC | 1984 | Glasgow | Fidelity Elite X, Conchess X, Mephisto III-S Glasgow, Psion |
5. WMCCC | 1985 | Amsterdam | Mephisto Amsterdam |
6. WMCCC | 1986 | Dallas | Mephisto Dallas |
7. WMCCC | 1987 | Rom | Mephisto Roma |
8. WMCCC | 1988 | Almeria | Mephisto Almeria |
9. WMCCC | 1989 | Portoroz | Mephisto Portorose |
10. WMCCC | 1990 | Lyon | Mephisto Lyon |
Dieser Erfolg machte Mephisto zum weltweit größten und erfolgreichsten Hersteller von Schachcomputern in den 1980er Jahren.
1989 kauften Hegener & Glaser ihren schlingernden amerikanischen Konkurrenten Fidelity Electronics, aber 1992 waren Hegener & Glaser selbst in Schwierigkeiten, da sich die Nachfrage auf dem Markt geändert hatte, der sich auf die zunehmende Masse billiger, aber leistungsfähiger Schach-Software für Personalcomputer umgestellt hatte.
Schließlich verkauften Hegener & Glaser 1994 ihr Unternehmen an Saitek Ltd., nachdem sie in den beiden vorangegangenen Jahren einige große Verluste und Rückschläge erlitten hatten, von denen viele dadurch verursacht wurden, dass sie die enormen Verluste von Fidelity Electronics in Nordamerika auffangen mussten, was schließlich den Untergang beider Unternehmen verursachte.
Die Firma Hegener & Glaser (Mephisto)
Historie | |
1968 |
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1978 |
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1980 |
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1983 |
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1984 |
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1985 |
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1989 |
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1990 |
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1992 |
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1994 |
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1997 |
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Schachcomputer des Herstellers Hegener & Glaser
Übersicht der Module für die Modulare Serie
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Mephisto Prospekt 1982 | Mephisto Prospekt 1984 | Mephisto Prospekt 1987 |
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Mephisto Prospekt 1987/88 | Mephisto Prospekt 1989 | Mephisto Prospekt 1989/90 |
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Mephisto Messeneuheiten 1990 | Mephisto Prospekt 1991/92 | Mephisto Prospekt 1992 93 |
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Mephisto Prospekt 1993 | Mephisto Prospekt 1994 | Saitek Prospekt 1998 |
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